FREIE WÄHLER kritisieren Vorgehen des Rettungsdienstes scharf

v.l.n.r. Rico Obenauf, Florian Grube, Constantin Schütze, Monika Hauser und Knut Koall

Freie Wähler fordern sofortigen Schutz von Minderjährigen im Konflikt zwischen Rettungsdienst und Krankenkassen

Die Fraktion BVB / Freie Wähler und UfW Pro Strausberg im Kreistag Märkisch-Oderland hat einen dringenden Antrag eingereicht, der die Aussetzung der aktuellen Kostenerhebungspraxis für Rettungsfahrten bei Minderjährigen fordert. Der eskalierende Konflikt zwischen dem Rettungsdienst und den Krankenkassen hat eine Situation geschaffen, die nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen aufwirft.

Hier finden Sie den Antrag

Problematik der Kostenerhebung

Der anhaltende Streit zwischen dem Rettungsdienst Märkisch-Oderland und den Krankenkassen hat dramatische Konsequenzen:

Krankenkassen weigern sich, die vollständigen Kosten von Rettungsfahrten zu erstatten. Patienten müssen nunmehr einen Eigenanteil von circa 200 EUR pro Rettungsfahrt tragen. Leerfahrten werden derzeit überhaupt nicht erstattet. Die Kalkulationsgrundlagen bleiben aufgrund einer umstrittenen Urheberrechtsforderung intransparent.

Gefährdung der öffentlichen Sicherheit

Der Fraktionsvorsitzende Rico Obenauf bezeichnet die Situation als Nötigungskarussell, das die Gesundheit und Sicherheit der Bürger gefährdet. Besonders alarmierend ist die potenzielle Hemmschwelle für Minderjährige, im Notfall Hilfe zu rufen.

Politische Forderungen

Die Fraktion BVB / Freie Wähler und UfW Pro Strausberg fordert unmittelbares politisches Handeln:

Sofortige Aussetzung der Kostenforderungen bei Minderjährigen. Transparente Offenlegung der Kalkulationsgrundlagen. Entwicklung eines Schlichtungsmechanismus für Streitigkeiten zwischen öffentlichen Einrichtungen.

Stellungnahme des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden

Constantin Schütze, selbst Feuerwehrtruppführer, betont die potenziellen langfristigen Schäden: „Die bestehende Praxis konterkariert jahrelange Präventionsarbeit, Kinder zum verantwortungsvollen Umgang mit Notrufen zu erziehen.“

Forderung an den Landesgesetzgeber

Die Fraktion appelliert dringend an den Landesgesetzgeber, umgehend eine rechtliche Lösung zu entwickeln, die:
Die Finanzierungsproblematik im Rettungswesen klärt. Die Transparenz der Kostenberechnung sicherstellt. Die Sicherheit der Bürger, insbesondere der Minderjährigen, gewährleistet.

Die vorliegende Situation offenbart ein systemisches Versagen der beteiligten Institutionen, das schnellstmöglich behoben werden muss.

Nachfolgend finden sie unsere Pressemitteilung dazu.

Pressemitteilung 01/2025

Fraktion BVB / FW + UfW von Haushaltssperre des Landkreises Märkisch-Oderland kalt erwischt

v.l.n.r. Rico Obenauf, Florian Grube, Constantin Schütze, Monika Hauser und Knut Koall

Kritik an möglicher Beeinflussung des Landtagswahlkampfes und Forderung nach mehr Transparenz

Am 2. Oktober 2024 verhängte der Kämmerer des Landkreises Märkisch-Oderland, Rainer Schinkel, aufgrund einer „extrem angespannten Haushaltssituation“ eine Haushaltssperre für den Kreishaushalt 2024. Diese Entscheidung kommt für viele unerwartet, da Kämmerer Schinkel in vorherigen Ausschusssitzungen zwar die Möglichkeit einer Haushaltssperre erwähnte, aber keine konkrete Prognose abgab.

Überraschende Entwicklung

Die plötzliche Verschärfung der finanziellen Lage wirft Fragen auf, zumal sich die Situation laut Begründung innerhalb weniger Tage nach der letzten Kreistagssitzung drastisch verändert haben soll. Als Gründe werden genannt:

  1. Erhebliche Belastungen durch Tarifabschlüsse
  2. Mangelnde „adäquate Gegenfinanzierung“ von Jugend- und Sozialarbeit durch das Land

Kritiker weisen darauf hin, dass diese Faktoren nicht neu sind: Die letzte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst liegt über ein Jahr zurück, und das Land hat seit Monaten keine neuen relevanten Gesetze erlassen.

Deutliche Kritik der Opposition

Rico Obenauf, Fraktionsvorsitzender von BVB / FREIE WÄHLER, äußert sich kritisch:

„Die Entscheidung des Kämmerers wirft viele Fragen auf und bedarf einer guten Erklärung. Die Gründe für die Schieflage müssen der Kreisverwaltung schon weit vor der Landtagswahl bekannt gewesen sein. Gerade in diesen Punkten gab es in der jüngsten Vergangenheit keine Veränderungen. Entweder hat die Kämmerei den Überblick verloren, oder die Partei des Kämmerers und des Landrats wollten diese Informationen nicht mehr vor der Wahl bekanntgeben.“

Constantin Schütze, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Haushalts-, Finanz- und Rechnungsprüfungsausschusses, zeigt sich ebenfalls verwundert:

„Dass sogar nach einer signifikanten Erhöhung der Kreisumlage von 40,1 auf 41,1 % das Defizit so groß ist, dass es eine Haushaltssperre braucht, ist unerklärlich. Wir werden dem Kämmerer im kommenden Ausschuss sehr empfindliche Fragen stellen müssen, sowohl was Zeitpunkt als auch Hintergründe der Verfügung angeht.“

Ausblick

Die Fraktion BVB / FW + UfW kündigt an, im nächsten Ausschuss kritische Fragen zum Zeitpunkt und zu den Hintergründen der Haushaltssperre zu stellen. Sie fordert mehr Transparenz und Ehrlichkeit von der Kreisverwaltung, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Situation des Landkreises.

 

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